Gutschrift VS Storno

Aus Winestro.Cloud Handbuch
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stornos und Gutschriften: Unterschiede und steuerliche Behandlung

Stornos und Gutschriften werden umgangssprachlich häufig leider synonym verwendet, sind im steuerlichen Sinne jedoch klar zu unterscheiden und führen zu unterschiedlichen steuerlichen Behandlungen. Als Unternehmer solltest Du genau wissen, ob in einem bestimmten Fall besser ein Storno oder eine Gutschrift erstellt werden sollte. Dieser Artikel soll Dir als Entscheidungshilfe dienen.

Defintion einer Gutschrift

Eine Gutschrift im umsatzsteuerlichen Sinne ist wie eine umgekehrte Rechnung. Der Betrag wird dabei vom Kunden bzw. Leistungsempfänger selbst in Rechnung gestellt. Damit eine solche Gutschrift gültig ist, muss die Zahlung vorher vertraglich vereinbart worden sein.

Merkmale einer umsatzsteuerlichen Gutschrift:

  1. Sie wird vom Leistungsempfänger (Kunden) ausgestellt.
  2. Sie erfüllt sämtliche Voraussetzungen einer Rechnung.
  3. Sie enthält das Wort „Gutschrift“ im Text.
  4. Sie weist einen positiven Betrag aus.

Im buchhalterischen Sinne stellt eine Gutschrift eine Ausgabe dar. Sie mindert jedoch nicht den Umsatz.


Anwendungsfälle einer Gutschrift:

  1. Eine Provisionsabrechnung ist ein Synonym für eine Gutschrift. Du erstellst die Provisionsabrechnung für Deinen Vermittler. In diesem Fall bist Du der Kunde, und der Vermittler ist das leistende Unternehmen.

Definition eines Storno

Ein Storno, auch als Entgeltminderung, Stornorechnung oder Korrekturrechnung bezeichnet, korrigiert eine bereits erstellte Rechnung. Das leistende Unternehmen – also Dein Betrieb – passt damit beispielsweise den Abrechnungsbetrag an. Merkmale von Rechnungskorrekturen:

  1. Sie wird vom Leistungserbringer ausgestellt.
  2. Sie neutralisiert eine ursprüngliche Rechnung (ganz oder teilweise).
  3. Sie bezieht sich eindeutig auf die ursprüngliche Rechnung.
  4. Sie enthält die Rechnungsnummer der Ausgangsrechnung.
  5. Sie weist einen negativen Betrag aus (der Absender erstattet einen Betrag oder mindert seine Forderung).

Im buchhalterischen Sinne stellt ein Storno eine negative Einnahme dar. Ein Storno mindert den Umsatz Deines Unternehmens.

Anwendungsfälle eines Stornos:

  1. Ein Kunde beschwert sich nach der Rechnungsstellung über mangelnde Qualität. Du gewährst daraufhin einen nachträglichen Rabatt und erstellst einen Teil-Storno. Der Kunde überweist Dir dann die Differenz zwischen der ursprünglichen Rechnung und dem Teil-Storno.
  2. Ein Kunde bemängelt, dass auf der Rechnung eine falsche Rechnungsadresse, Bestellnummer oder Ähnliches angegeben ist. In diesem Fall erstellst Du einen Komplettstorno zur Rechnung (das geht in einem Auftrag mit ein bis zwei Klicks), kopierst den Auftrag und erstellst eine neue Rechnung mit den korrekten Angaben.